Was tun gegen Karies?

Kariestherapie / Füllungstherapie (sog. „Zahnerhaltung“)

(Zahn-)Karies ist die häufigste chronische Infektionskrankheit auf der Welt. Jedoch findet sich 70 % der Karies bei 20 % der Menschheit. Das individuelle Erkrankungsrisiko variiert somit ganz erheblich. Ursächlich hierfür sind spezielle Bakterien, die einen hochstrukturierten Belag (sog. „Biofilm“ – alte Bezeichnung „Plaque“) auf der Zahnoberfläche bilden und diese dann durch Säureeinwirkung auflösen. Wichtig ist dabei zu wissen, dass dieser säurebedingte Auflösungsprozess (sog. „Demineralisierung“) dynamisch verläuft, d.h. dass der Auflösung durch die Säure stets ein natürlicher Remineralisierungsprozess entgegenwirkt. Man kann sich diesen Prozess ähnlich wie bei einen Eisberg im Wasser vorstellen, der abhängig von den Umgebungsbedingungen wächst oder schmilzt. Dem Eisberg entspricht dabei die Zahnhartsubstanz.

Unser Therapieansatz der Karies trägt diesem biologischen Geschehen Rechnung: Wir versuchen Rahmenbedingungen zu schaffen, die einerseits die Demineralisation verhindern und andererseits die Remineralisation fördern. Unsere Denkweise ist hierbei immer biologisch und auf minimalinvasive Maßnahmen ausgerichtet mit dem Ziel des Substanzerhaltes bzw. der minimalinvasiven Wiederherstellung verlorengegangener Substanz und Funktion. Unsere individuell abgestimmten kariestherapeutischen Maßnahmen im Rahmen dieses biologischen Therapiekonzeptes sind insbesondere:

  • Individuelle Risikoanalyse mittels Klassifizierung (nach Ekstrand)
  • Speicheltests
  • Keimbestimmung
  • Ernährungslenkung
  • Individuelle Mundhygieneplanung
  • Langzeitkontrolle mittels Indices
  • Remineralisation initialer Läsionen durch kalziumhaltige Substanzen
  • (Mikro-)Füllungstherapie kleiner Defekte im Front- und Seitenzahnbereich durch zahnfarbene Kompositionswerkstoffe (sog. Komposits). Dieser hochwertige, gewebeverträgliche Kunststoff wird unter Ausschluss jeglichen Zutritts von Flüssigkeit (sog. Kofferdamtechnik) und einer aufwendigen Schichtungstechnik und Härtung mit speziellem Licht in der Läsion (Kavität) verklebt und stellt somit einen bakteriendichten Verschluss dar.
  • Defektorientierte minimalinvasive Rekonstrution unter Verwendung von keramischen Werkstoffen (sog. „dentinadhäsive Technik“) als Verblendschale (Veneer), als Teilkrone oder als sog. 360° Veneer.

Wir würden uns freuen Sie von diesem biologischen und minimalinvasiven Konzept überzeugen zu können. Der biologische Wert des Zahnes, der Substanzerhalt und der Langzeiterfolg haben dabei oberste Priorität!